Typensporthallen
Berlin

Die Aufgabenstellung eines Typenbaus, welcher an unterschiedliche städtebauliche Gegebenheiten angepasst werden soll, trägt einen gewissen Widerspruch in sich. Um diesen Widerspruch aufzulösen, stützt sich das Entwurfskonzept, neben funktionalen, räumlichen und wirtschaftlichen Aspekten, im Kern auf drei Säulen:
1. Maximal mögliche Komprimierung des Bauvolumens für beide Hallenvarianten.
2. Einsatz vergleichsweise kleinteiliger Bauelemente, um Transport und Montage an jedem Standort sicherzustellen.
3. Entwicklung einer Gebäudehülle, welche durch Einsatz eines breiten möglichen Material-, Struktur- und Farbspektrums den unterschiedlichen Standortgegebenheiten mit geringem Planungsaufwand angepasst werden kann.

Die Anordnung der Umkleidebereiche im ersten Obergeschoss des Nebenraumtraktes stellt ein äußerst kompaktes und somit flächensparendes Baukörpervolumen und somit die bestmögliche Positionierung für unterschiedliche Grundstückszuschnitte sicher. Darüber hinaus wird durch die Anordnung der Tribüne im ersten Obergeschoss erreicht, dass das Gebäude auch für den erweiterten Hallentyp um lediglich 1,60m verbreitert werden muss. Dabei bleiben sowohl das statische System, als auch die Erschließung und alle übrigen Nutzungs- und Technikbereiche unverändert. Ungeachtet dessen, wird der großmaßstäbliche Baukörper durch Unterteilung in zwei Baukörperbestandteile und maßstabgebende Fensterformate gegliedert.

Alle Bauelemente werden in vergleichsweise kleinformatigen Bauelementen vorgefertigt auf die Baustelle geliefert und sichern dadurch eine rationelle und wirtschaftliche Herstellung sowie eine rasche Montage. Zudem sind die Wandbauteile der Halle bereits oberflächenfertig. Die Halleninnenseiten bedürfen daher keiner weiteren Behandlung auf der Baustelle.
Die Stahlfachwerkbinder der Halle erlauben eine problemlose Anlieferung in Segmenten, sollten die Standortbedingungen dies erforderlich machen. Gleiches gilt für Stahlbetondecken und -wände aus Halbfertigteilen.

Der Entwurf sieht eine mittels zweier unterschiedlich strukturierter Trapezbelchfassaden gliederte, hinterlüftete Hülle vor, welche sich gegenüber der Bestandsbebauung, diese diffus reflektierend, zurücknimmt. Sowohl das Material selbst, als auch dessen Struktur und Farbigkeit erlaubt eine kontextabhängige Anpassung mit geringem Planungsaufwand und damit eine sensible Einpassung, insbesondere im denkmalgeschützten Umfeld. Subtile Variationen werden durch Abstand und Tiefe der Sicken ermöglicht. Durch eine farbige Beschichtung ließe sich zudem jeder gewünschte Farbton umsetzen.
Auch die partiell vorgesehene Lochstruktur der Bleche kann der jeweiligen Orientierung und somit Besonnung der Halle individuell angepasst werden. Schließlich ließe sich auch das Fassadenmaterial selbst, z. B. durch eine Holzlattung, ersetzen.