Quartier St. Johannis
Wohnanlage, Nürnberg

Leitbild des Entwurfes ist eine gestaltprägende, identitätsstiftende Großform, welche eindeutige Bezüge und Kanten des bestehenden Stadtraums übernimmt. In Analogie zu der bestehenden Typologie des Stadtgrundrisses ergänzt der zeitgenössische Stadtbaustein somit die wbg-Kernwohnanlage Johannis mit einer S-förmigen Struktur und arrondiert diese im Westen. Der mäandrierende, vier bis fünfgeschossige Baukörper ermöglicht eine hohe Dichte bei gleichzeitiger Schaffung von gut proportionierten Binnenbereichen, schöpft damit das bestehende immobilienwirtschaftliche Potential aus und fügt sich selbstverständlich in die Stadtlandschaft ein. Ein von Nordosten über die Johannisstraße zugänglicher, städtisch geprägter Hof markiert die neue Adresse und die Zugänge zur wbg-Geschäftsstelle und dem Sigena-Stützpunkt. Von dort, als auch barrierefrei über die Gottliebstraße, ist der nach Süden orientierte Gartenhof über eine Freitreppe angebunden, wobei die S-förmige Ausprägung des Baukörpers die Interaktionsfläche mit dem Umfeld vergrößert.

Im Gartenhof werden auch die Freiflächen der Kita, dieser südlich vorgelagert, angeordnet. Sieben jeweils als Dreispänner organisierte Hauseinheiten sind in Bau- und Brandabschnitte klar gegliedert und somit zeitlich und eigentumsrechtlich unabhängig voneinander realisierbar. Das Ensemble vermittelt zwischen der Johannisstraße und dem Niveau der Gottliebstraße. Das Erdgeschoss des Gartenhofes an der Gottliebstraße ist somit Untergeschoss bezüglich des Niveaus der Johannisstraße. Mit der vorhandenen und künftigen Höhenentwicklung der Freibereiche wird differenziert umgegangen. Der städtisch geprägte Hof auf der Nordostseite wird durch den nach Süden geöffneten Gartenhof ergänzt.